Die smarten Begleiter
Ob Notbremsassistent oder ESP: Fahrerassistenzsysteme unterstützen Autofahrer – und machen den Verkehr sicherer.
08.03.2018
2018 sind in Deutschland nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes 399.293 Menschen bei Verkehrsunfällen verunglückt. 3.275 von ihnen starben. Ursache ist meistens menschliches Fehlverhalten. Um Unfälle zu vermeiden, sind in immer mehr Fahrzeugen elektronische Assistenzsysteme wie Notbrems- oder Spurwechselassistenten verfügbar. Sie machen das Fahren nicht nur komfortabler – sondern vor allem sicherer. „Runter vom Gas“ stellt in einer kleinen Auswahl vier Assistenzsysteme vor.
Das Elektronische-Stabilitäts-Programm
Eines der bekanntesten Systeme ist das Elektronische Stabilitäts-Programm (ESP). Auch bekannt als „Schleuderschutz“. Es erkennt eine drohende Instabilität des Fahrzeugs. Durch aktives Eingreifen in den Antriebsstrang oder das Bremssystem hält ESP das Fahrzeug stabil und es bleibt sicherer in der Spur. Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen sind mittlerweile 76 Prozent aller Fahrzeuge mit dem Stabilitätsprogramm ausgestattet. ESP ist seit November 2014 in Neuwagen gesetzlich vorgeschrieben.
Der Spurwechselassistent
Für mehr Sicherheit sorgt auch der Spurwechselassistent – vor allem auf Autobahnen und Straßen mit mehreren Fahrspuren. Das System überwacht mithilfe zahlreicher Sensoren den Bereich neben und hinter dem Auto („Toter Winkel“). Setzt der Fahrer den Blinker, obwohl sich ein Fahrzeug auf der Nebenspur befindet oder sich nähert, warnt das System zum Beispiel über eine Anzeige im Seitenspiegel.
Der Spurhalteassistent
Müdigkeit oder Ablenkung sind häufige Ursachen dafür, dass Autofahrer von der Fahrspur abkommen. In diesen Fällen hilft der Spurhalteassistent. Das System erkennt mithilfe von Kameras und Sensoren die Fahrbahnmarkierungen. Nähert sich das Fahrzeug einer Begrenzungslinie, ohne dass der Fahrer den Blinker setzt, schlägt der Spurhalteassistent Alarm. Wie das funktioniert, ist von System zu System unterschiedlich. Einige Modelle geben nur einen akustischen Warnton ab. Andere machen den Fahrer über eine Vibration im Lenkrad oder im Fahrersitz aufmerksam. Je nach System greift der Fahrspurhalteassistenz kurz in die Lenkung ein, um das Fahrzeug in der Spur zu halten.
Der Notbremsassistent
Auffahrunfälle passieren häufig. Vor allem, weil Fahrer keinen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten. Besonders gefährlich wird es, wenn der Vordermann abrupt bremst. Solche Unfälle kann ein Notbremsassistent verhindern bzw. die Unfallfolgen deutlich reduzieren. Erkennt das System einen bremsenden Vordermann und der Fahrer reagiert nicht, warnt es vor der drohenden Kollision. Tritt der Fahrer immer noch nicht oder zu schwach auf das Bremspedal, erhöht der Notbremsassistent den Bremsdruck oder leitet eine Vollbremsung ein.
FAS werden immer beliebter
Fahrerassistenzsysteme unterstützen Pkw-Fahrer in verschiedenen Verkehrssituationen. Sie erkennen unter anderem Verkehrsschilder (Verkehrszeichenassistent) sowie Müdigkeitsanzeichen beim Fahrer (Müdigkeitswarner). Während die Technik noch vor einigen Jahren der Ober- und Mittelklasse vorbehalten war, können Autofahrer heute selbst bei einem Kleinwagen aus einem breiten Angebot schöpfen. Laut einer Auswertung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) von 2017 steigt der Anteil von Fahrzeugen mit FAS kontinuierlich an. Damit leistet moderne Fahrzeugtechnik einen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Fakt ist jedoch auch: In vielen Pkw sind Assistenzsysteme noch Fehlanzeige. Nach einer BASt-Studie waren 2015 lediglich vier Prozent der Fahrzeuge mit einem Notbremsassistent bis 30 km/h ausgestattet. Nur jeder zwanzigste Pkw (5 Prozent) verfügte über einen Tempomaten mit Abstandshalter. Und in nur 17 Prozent der Modelle war ein Geschwindigkeitsbegrenzer eingebaut. Die Zahlen belegen, dass viele Fahrer ohne sicherheitsrelevante Assistenzsysteme unterwegs sind. Vergessen darf man unabhängig davon nicht: Die Verantwortung trägt – ob mit oder ohne technische Unterstützung – der Fahrer. Demnach fährt am sichersten, wer aufmerksam und rücksichtvoll im Straßenverkehr handelt.
Welcher Assistent ist der richtige für mich?
Die Website www.bester-beifahrer.de informiert ausführlich über die verschiedenen Fahrerassistenzsysteme. Hier können Autofahrer und -käufer auch prüfen, welche Systeme in über 300 Fahrzeugmodellen zur Serienausstattung gehören oder optional verfügbar sind. In einem Test kann auch ermittelt werden, welche Systeme neben den für die Sicherheit wichtigen zum persönlichen Fahreralltag passen. Außerdem informiert ein Lexikon über die wichtigsten Abkürzungen und Begriffe.
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Weiterführende Links
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DVR-Kampagne Fahrerassistenzsysteme: „bester beifahrer“
zur Kampagne -
BASt: Fahrzeugsicherheitssysteme auf dem Vormarsch
zur Seite des BAst -
Interaktive Timeline zur Verkehrssicherheit
zur Timeline -
BASt-Studie: Marktdurchdringung von Fahrzeugsicherheitssystemen 2015
zur Studie des BAst
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