11.08.2017
Müdigkeit am Steuer kann tödlich sein. Die Gefahr, hinter dem Lenkrad einzuschlafen, wird von vielen Autofahrern unterschätzt. Laut einer Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) im Oktober 2016 sind 26 Prozent aller Autofahrer schon einmal am Steuer eingenickt. Bei 100 km/h bedeuten drei Sekunden mit geschlossenen Augen rund 80 Meter Blindflug.
Sekundenschlaf am Steuer kann jeden treffen. Lange Fahrten ohne Pause zur Schlafenszeit erhöhen das Risiko. Sicher fährt, wer bereits bei den ersten Signalen wie brennenden Augen, häufigem Gähnen oder unwillkürlichem Frösteln sofort eine Pause einlegt und einen Kurzschlaf von zehn bis 20 Minuten macht. Alternativ hilft Bewegung, die den Kreislauf anregt. Und nein: Fahren bei offenem Fenster oder laute Musik sind keine effektiven Mittel gegen Müdigkeit. Auch Kaffee hilft nur dann, wenn er vor einem Nickerchen getrunken wird. Das Koffein wirkt erst nach 30 Minuten.
Häufig treten die Sekundenschlaf-Symptome dann auf, wenn man gegen den eigenen Schlaf- und Biorhythmus fährt: sich entweder zu früh aus dem Bett quält, um ins Auto zu steigen oder viel zu spät noch unterwegs ist. Mithilfe des Online-Tests des Automobil-Club Verkehr (ACV), der im Rahmen der Aktion „Vorsicht Sekundenschlaf!“ entwickelt wurde, können Autofahrer herausfinden, ob sie dem Schlaftyp Lerche oder Eule entsprechen und was sie folglich bei der Planung vor allem langer Autofahrten beachten sollten. Denn nicht jeder Vogel fängt den frühen Wurm und nicht jeder macht gern die Nacht zum Tag.
Forscher teilen die Menschen in diese zwei Kategorien von Schlaf-Typen. Die Lerche ist vormittags besonders fit, die Eule kommt morgens nur langsam in Schwung und ist am Abend besonders munter. Der Online-Test, bestehend aus sechs Fragen zu Schlafgewohnheiten und Tagesrhythmus, soll dabei helfen, die eigene Veranlagung besser kennen zu lernen.
Wer den eigenen Schlaftyp kennt, kann nicht nur seinen Tagesrhythmus danach ausrichten, sondern auch längere Autofahrten vorausschauender planen. Lerchen können früher los, Eulen sollten sich später auf den Weg machen oder sich zumindest mit einem Beifahrer abwechseln. Berücksichtigen Autofahrer den eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus und legen alle zwei bis drei Stunden eine Pause ein, dann steht einer sicheren Fahrt nicht mehr viel im Weg – egal, ob Lerche oder Eule.
Der Test wurde gemeinsam mit dem ACV Automobil-Club Verkehr im Rahmen der Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf!“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) mit Unterstützung vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) entwickelt.
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„Lerche oder Eule“: Hier geht es zum Test.
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