Zahl der Verkehrstoten auf neuem Rekordtief

3.180 Menschen sind 2017 im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Das ist der niedrigste Stand seit Beginn der Erhebung vor 65 Jahren.

 

13.07.2018

3.180 Menschen haben 2017 ihr Leben im Straßenverkehr verloren. Das ist die geringste Zahl seit Beginn der Erhebung im Jahr 1953 – ein historischer Tiefstand. Das geht aus den endgültigen Unfallzahlen des Statistischen Bundesamt (Destatis) hervor, die in Berlin vorgestellt wurden. Demnach starben 26 Menschen weniger als 2016 (- 0,8 Prozent). Die Zahl der Unfälle hingegen stieg leicht an – auf etwa 2,6 Millionen (+ 2,2 Prozent). Dabei wurden laut Unfallstatistik 390.312 Menschen verletzt, ein Rückgang um 1,6 Prozent. 

Landstraßen bleiben Brennpunkt

Die meisten Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich 2017 in Ortschaften (68,6 Prozent). Der Anteil der dort Getöteten lag jedoch lediglich bei knapp einem Drittel (976 beziehungsweise 30,7 Prozent). Auf Außerortsstraßen (ohne Autobahn) verzeichnete die Polizei die meisten Verkehrstoten (1.795 beziehungsweise 56,4 Prozent) – obwohl dort nur knapp ein Viertel (24,5 Prozent) der Unfälle mit Personenschaden registriert wurde. Auf Autobahnen ereigneten sich 6,9 Prozent der Unfälle mit Personenschaden. Dabei kamen 409 Menschen zu Tode – was laut Unfallstatistik einem Anteil von 12,9 Prozent aller Verkehrstoten entspricht.

Ursache Nummer eins bei tödlichen Unfällen: unangepasste Geschwindigkeit

Wie im Vorjahr war auch 2017 nicht angepasste Geschwindigkeit die häufigste Ursache bei Unfällen mit Todesfolge. Die Polizei nahm 993 Verfehlungen dieser Art auf. Falsche Straßenbenutzung – etwa das Missachten des Rechtsfahrgebots – wurde von den Beamten mit 447 Verfehlungen als zweithäufigste Ursache bei Unfällen mit Todesfolge aufgenommen. Dritthäufigste Ursache war das Fehlverhalten von Fußgängern (342 Verfehlungen), gefolgt vom Missachten der Vorfahrt beziehungsweise des Vorrangs und Fehlern beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie Ein- und Ausfahren (jeweils 322 Verfehlungen).

Mehr Insassen von Güterkraftfahrzeugen verunglückten tödlich

Die meisten Verkehrstoten waren Pkw-Insassen (1.434 Getötete), jedoch waren es 97 weniger als 2016 (- 6,3 Prozent). Auch die Zahl der tödlich verunglückten Fußgänger sank (483 Getötete beziehungsweise - 1,4 Prozent). Angestiegen ist hingegen die Zahl getöteter Insassen von Lkw und anderen Güterkraftfahrzeugen (167 Getötete beziehungsweise + 25,6 Prozent) und zu Tode gekommener Kraftradfahrer (642 Getötete beziehungsweise + 6,3 Prozent).

Die Zahl tödlich verunglückter Rad- und Pedelec-Fahrer sank auf insgesamt 382 (- 11 Getötete beziehungsweise - 2,8 Prozent). Besonders häufig betroffen: Senioren ab 75 Jahre. Ihr Anteil an allen getöteten Radfahrern war mit über 40 Prozent besonders hoch.

 

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