Fahrradhelmkampagne „Looks like shit. But saves my life.“ – Der Deutsche Rat für Public Relations bezieht Stellung zur neuen „Runter vom Gas“-Aktion

 

„Runter vom Gas“-Fahrradhelm Aktion „Looks like Shit. But saves my life” des BMVI
und DVR schlägt Wellen in der Berichterstattung. Jetzt bezieht der Deutsche Rat für
Public Relations Stellung. DRPR Vorsitzende Prof. Dr. Lars Rademacher bezeichnet
die Kampagne als mutige und gelungene Informationskampagne, welche die
Binsenweisheit „Sex sells“ ironisch aufs Korn nimmt und als Nonsens vorführt.

Berlin, 25. März 2019 – Am vergangenen Freitag hat das Bundesministerium für

Verkehr und digitale Infrastruktur gemeinsam mit dem Deutschen

Verkehrssicherheitsrat die neue Fahrradhelmaktion der Verkehrssicherheitskampagne

„Runter vom Gas“ vorgestellt. Die Aktion „Looks like Shit. But saves my life“, die auch

unter dem #HelmerettenLeben in den sozialen Netzwerken läuft, hat eine

polarisierende Wirkung und eine enorme Berichterstattung – nicht nur in den sozialen

Medien – ausgelöst. Kritikpunkte sind zum einen die als teilweise sexistisch

empfundenen Plakatmotive, zum anderen die Zusammenarbeit mit dem Format

„Germany’s next Topmodel“.

 

Das BMVI und der DVR nehmen diese Kritik ernst und haben den Deutschen Rat für

Public Relations um eine Stellungnahme gebeten. Der Vorsitzende des Deutschen

Rates für Public Relations, Prof. Dr. Lars Rademacher, erklärt:

 

„Die Idee der Kampagne hebt sich sehr wohltuend von der sonst üblichen Mutlosigkeit der

Kampagnen staatlicher Institutionen ab, die meist einen stark appellativen

Zeigefingercharakter haben oder – noch schlimmer – sogar Drohszenarien und Schockbilder

verwenden. „Runter vom Gas“ ist hier schon früher etwas intelligenter gewesen als die

meisten anderen Aufklärungskampagnen. Die aktuelle Kampagne beweist aber bislang am

meisten Eigenständigkeit und Stringenz.

 

Das liegt vor allem an der gelungenen Brechung, in der eine klassische Werbeästhetik mit

professionellen Models durch die Fahrradhelme und die Headline aufgelöst und in ein

Augenzwinkern überführt wird. Was im ersten Moment auch Werbung für Unterwäsche sein

könnte, wird zur gelungenen Informationskampagne. Erst durch die Brechung der

Erwartungen, der Diskrepanz zwischen den ästhetischen Körperdarstellungen und dem

ernsten Thema, entsteht die Spannung, die diese Kampagne heraushebt.

 

Die Darstellungen sind nur dann als sexistisch zu bewerten, wenn man auch

Unterwäschemodels von H&M an Citylight Postern für sexistisch hält. Ich meine, das

Gegenteil ist sogar der Fall. Denn – und das gefällt mir am besten – die Kampagne nimmt auf wunderbar subtile Weise, die viel zu oft wiederholte Binsenweisheit „Sex sells“ ironisch aufs Korn undführt sie als Nonsens vor.“

 

Hintergrund „Runter vom Gas“:

Initiatoren der Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“ sind das

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutsche

Verkehrssicherheitsrat (DVR). Mit einer emotionalen Ansprache sensibilisiert „Runter

vom Gas“ seit 2008 für Risiken im Straßenverkehr sowie eine Vielzahl von

Unfallursachen und will damit für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen sorgen.

Im Jahr 2017 verloren 3.180 Personen ihr Leben im Straßenverkehr. 2011 waren es

noch 4.009 Getötete. Im selben Jahr wurde im nationalen Verkehrssicherheitsprogramm

das Ziel von 40 Prozent weniger Todesopfern im Straßenverkehr bis 2020

definiert.

 

Mehr Informationen zur Kampagne auf:

www.runtervomgas.de

www.facebook.com/RunterVomGas

 

Kontakt

Kampagnenbüro „Runter vom Gas“

Telefon: +49 (0)30 700186-979

Fax: +49 (0)30 700186-599

kontakt@runtervomgas.de

 

Wir stehen Ihnen gern für weitere Informationen und Fragen zur Verfügung.
Unser Kontaktbüro:
+49 (0) 30 / 70 01 86 - 979

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