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Nur die Beifahrerin verhindert Schlimmeres
von Martina
Auf dem Weg zur Universität wollte ich in einen Kreisverkehr fahren. Als ich darauf zufuhr, blickte ich erst nach vorn: Frei! Sah nach links: Nichts zu sehen! Gab etwas Gas. Plötzlich rief meine Beifahrerin: STOPP!

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Zum Glück, sonst hätte ich einen Radfahrer mitgenommen. Genau auf Höhe der A-Säule ist er mir in den toten Winkel geraten, ich dachte, da wäre niemand. Seitdem halte ich lieber eine Sekunde länger an vorm Losfahren! Es klingt lapidar, hat mich aber lange geschockt. Ich wäre nie mehr froh geworden, hätte ich jemanden ins Krankenhaus gefahren oder ihm Schlimmeres angetan.
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Nichts führt häufiger zu einem Unfall mit Personenschaden, als Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie Ein- und Anfahren. 2019 starben bei solchen Unfällen 572 Menschen. Besonders gefährdet sind sogenannte „schwächere Verkehrsteilnehmer“ – Fußgänger, Radfahrer und E-Scooter-Fahrer. Diese werden im Straßenverkehr häufig übersehen. Um Abbiegeunfälle zu vermeiden, müssen Auto- und Lkw-Fahrer stets blinken, den Schulterblick anwenden bzw. alle Spiegel prüfen und bremsbereit sein. Fahrzeuge, die über 3,5 Tonnen wiegen, dürfen außerdem nur in Schrittgeschwindigkeit rechts abbiegen.
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Martina ist 27, studiert Archäologie in Bonn und arbeitet an der Universität. Ihr Schreckmoment ereignete sich, als sie mit ihrer Arbeitskollegin mit dem Elektro-Auto zum Labor fuhr. Aus dem Beinahe-Unfall hat sie eine wichtige Lehre gezogen: „Ich riskiere lieber immer einen zweiten Blick vor dem Gas geben. An Kreuzungen und Kreisverkehren dauert es dann zwar ein paar Sekunden länger, dafür kommen aber alle heil an.“
Schockmomente
„Runter vom Gas“ hat Verkehrsteilnehmer aufgerufen, von ihren einprägsamsten Beinahe-Unfällen zu erzählen. Drei ausgewählte Short-Stories haben Illustratoren nun gezeichnet. Klick dich jetzt durch die Geschichten.
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