Abgefahrene Führerschein-Fakten
Von Carl Benz bis zur Queen: Das sind die bizarrsten Anekdoten zum Führerschein.
26.10.2017
1888 wurde in Deutschland die erste Fahrerlaubnis der Welt ausgestellt. Mittlerweile ist der sogenannte „Lappen“ Grundvoraussetzung, um motorisiert am Straßenverkehr teilzunehmen. An sich ist der Führerschein wenig aufsehenerregend. Doch ranken sich zahlreiche Geschichten um ihn. „Runter vom Gas“ zeigt die bizarrsten Anekdoten aus aller Welt.
Der Erste
Am 1. August 1888 erhielt Carl Benz die erste Fahrerlaubnis überhaupt. Der Erfinder des ersten Automobils mit Verbrennungsmotor erhielt vom „Großherzoglichen Bezirksamt“ in Mannheim die Genehmigung – wobei es sich nicht um einen Führerschein im heutigen Sinn handelte. Eine Prüfung musste er dementsprechend nicht ablegen. Verkehrsregeln gab es damals aber ohnehin noch nicht.
Das Papier gestattete Benz das Durchführen von Testfahrten mit seinem „Motorwagen“. Der Haken daran: Die Erlaubnis galt nur für Mannheim und Umgebung. Der erste flächendeckend gültige Führerschein wurde erst 1909 eingeführt – inklusive Prüfung.
Der Coolste
Für das Führerschein-Foto gilt grundsätzlich: Das Gesicht muss deutlich erkennbar sein. Wichtige Gesichtszüge dürfen nicht verdeckt sein. Einzige Ausnahme: Karl-Heinz „Kalle“ Schwensen. Die Kiez-Größe von der Hamburger Reeperbahn trägt dauerhaft eine Sonnenbrille – auch auf seinem Führerschein-Foto. In einem Interview hat er verraten, wie das klappte: Schwensen gab einfach ein Foto von sich mit Sonnenbrille ab – mehr brauchte es nicht.
Der Älteste
In den USA muss der Führerschein – ähnlich wie der Personalausweis in Deutschland – je nach Bundesstaat nach ein paar Jahren erneuert werden. Fred Hale Sr., geboren 1890 in Maine, hat das 1994 im Alter von 104 Jahren getan. Laut „Guinness-Buch der Rekorde“ ist er damit der älteste Mensch, dem je eine Fahrerlaubnis ausgestellt wurde. Erst mit 108 Jahren gab er das Fahren auf.
Die Geduldigste
Die Südkoreanerin Cha Sa-soon hatte bei der theoretischen Fahrprüfung einen langen Atem. Zwischen 2005 und 2009 brauchte sie mehrere hundert Anläufe, bis sie den Test bestand. Weil sie Schwierigkeiten mit den Fachbegriffen hatte, lernte sie stur die Fragen und Antworten auswendig, ohne immer den genauen Hintergrund zu verstehen. So dauerte es bis zum 950. Versuch, ehe sie die Theorieprüfung meisterte.
Das Fahren selbst machte ihr hingegen weniger Probleme: „Schon“ nach der zehnten praktischen Fahrprüfung hielt sie ihren Führerschein in den Händen. Die genauen Kosten für das Langzeitprojekt sind nicht bekannt. Die Angaben schwanken zwischen 4.200 und 4.750 US-Dollar.
Die Einzige
Queen Elizabeth II. fährt seit über 70 Jahren leidenschaftlich Auto – ohne je eine Fahrprüfung absolviert zu haben. In Großbritannien sind die königlichen Rechte und Pflichten im Hoheitsrecht, dem „Royal Prerogative“, geregelt. Demzufolge benötigt die Königin zum Fahren weder Kennzeichen noch Führerschein.
Gelernt hat sie es trotzdem: Während des Zweiten Weltkriegs war sie unter anderem als Lkw-Fahrerin in der britischen Armee tätig. Natürlich ohne Führerschein.
Der Größte
Der Polizeichef von Schardscha in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Brigadier Saif Ziri Al Shamsi, ist stolzer Besitzer des größten Führerscheins der Welt. Das Dokument misst 5,7 Quadratmeter. Eine übergroße Brieftasche braucht Al Shamzi aber nicht. Denn bei dem „Rekord-Lappen“ handelt es sich um eine vergrößerte Nachbildung des Originals.
Mit diesem „Guinness-Rekord“ will die örtliche Polizei ein Bewusstsein für die Wichtigkeit einer Fahrerlaubnis schaffen. Ebenfalls rekordverdächtig: Wer in den Vereinigten Arabischen Emiraten ohne Führerschein erwischt wird, dem drohen mehr als 1.000 Euro Bußgeld und bis zu drei Monate Haft.
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