Verkehrsunfälle: Pkw-Fahrer begehen die meisten Fehler

Im Jahr 2019 waren Pkw-Fahrer an knapp 237.000 Verkehrsunfällen mit Personenschaden beteiligt. Dabei kamen 315.340 Menschen zu Schaden, davon 2.241 tödlich. Keine Gruppe von Verkehrsteilnehmern war so häufig in Unfälle involviert wie Autofahrer. Fast drei Viertel aller Verkehrstoten in Deutschland starben 2019 also durch einen Unfall mit Pkw-Beteiligung. Das ergeben Auswertungen des Statistischen Bundesamtes.

Von den 3.046 im Jahr 2019 im Straßenverkehr getöteten Personen war fast die Hälfte (44,8 Prozent) in einem Pkw unterwegs. 1.065 Pkw-Fahrer und 299 Mitfahrer kamen ums Leben, verletzt wurden 150.455 Fahrer und 55.674 Mitfahrer. Laut Statistik haben die Pkw-Fahrer auch die meisten Unfälle selbst verursacht: 2019 waren es rund 199.400 Unfälle mit Personenschaden.

Die meisten Pkw-Insassen sterben auf der Landstraße

Am häufigsten kamen Pkw-Insassen auf der Landstraße um: 2019 verloren hier von den insgesamt 1.364 getöteten Pkw-Insassen 973 Fahrer und Mitfahrer ihr Leben. Auf Autobahnen starben 199 Pkw-Insassen, innerorts 192. Zwar registrierte die Polizei in geschlossenen Ortschaften die wenigsten getöteten Pkw-Insassen, dafür aber die meisten Verletzten (102.864). Außerorts (ohne Autobahnen) wurden 75.636 Pkw-Insassen verletzt, auf Autobahnen 27.629 Fahrer und Mitfahrer.

Ältere Pkw-Insassen kommen am häufigsten zu Tode

Ältere Menschen haben in einem Pkw ein deutlich höheres Risiko, bei einem Unfall ums Leben zu kommen. 2019 starben bei Unfällen 267 Fahrer und Mitfahrer ab 75 Jahren. In keiner anderen Altersgruppe gab es so viele getötete Pkw-Insassen. Bei den schwerverletzten Fahrern und Mitfahrern führt die Unfallstatistik 2.975 Senioren ab 75 Jahren, dicht gefolgt von der Altersgruppe der 18- bis 21-jährigen mit 2.883 Schwerverletzten. Die Zahl der leicht verletzten Senioren in Pkw (8.880) ist dagegen vergleichsweise niedrig. Hier verzeichnete die Polizei am häufigsten leichtverletzte Fahrer und Mitfahrer bei den 25- bis 29-Jährigen (19.379). 

Junge Autofahrer und Senioren sind häufig Hauptverursacher

Zwei Altersgruppen stechen in der Statistik besonders hervor: 69,7 Prozent der Pkw-Fahrer im Alter von 18 bis 20 Jahren, die 2019 an Unfällen mit Personenschaden beteiligt waren, wurden von der Polizei als Hauptverursacher verzeichnet. Noch höher ist dieser Anteil bei den älteren Autofahrern, konkret bei Pkw-Fahrern ab 75 Jahren: Waren sie in einem Unfall mit Personenschaden involviert, trugen fast drei Viertel (75,2 Prozent) die Hauptschuld. Insgesamt verursachten sie jedoch nur 7,5 Prozent der Pkw-Unfälle. 

Unfälle mit Personenschaden: Am häufigsten machen Autofahrer Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie Ein- und Anfahren

Mit 91,4 Prozent ist menschliches Fehlverhalten die häufigste Ursache für Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Die meisten Fehler unterliefen 2019 Pkw-Fahrern. Von 368.149 Verfehlungen bei Unfällen dieser Art waren 237.700 Autofahrern zuzuordnen. Die drei häufigsten Fehler von Autofahrern:

• Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren (44.872)
• Fehler beim Gewähren von Vorfahrt oder Vorrang (41.799)
• Fehler beim Einhalten des Sicherheitsabstands (38.369) 
   

Weitere Informationen über das sichere Autofahren gibt es auf den Internetseiten des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, des Deutschen Verkehrssicherheitsrats sowie der Deutschen Verkehrswacht – und hier als Download: